Großröhrsdorf - historisches Erbe & lebendige Zukunft

Stadt Großröhrsdorf 
Stadt der Bandweberei
Stadtwappen

Stadt Großröhrsdorf

Rathaus

Großröhrsdorf ist eine Kleinstadt am Rande des Landschaftsschutzgebietes 'Westlausitz' und gleichzeitig Grenzregion zur Oberlausitz. Die Stadt an der "Großen Röder" war einst Hochburg der Bandweberei. Großröhrsdorf wurde durch diesen über 300 Jahre alten Industriezweig geprägt und weit über die Grenzen Deutschlands bekannt.
Insbesondere durch die Nähe Großröhrsdorfs zur Landeshauptstadt Dresden (22 km) bietet die Stadt nicht nur für Unternehmensbereiche hervorragende geografische Bezüge. Aus der Sicht des Touristen ist Großröhrsdorf nahezu ein idealer Ausgangspunkt zu vielen Sehenswürdigkeiten Ostsachsens bis hin zum Osterzgebirge.
Natürlich hat Großröhrsdorf selbst auch viele Sehenswürdigkeiten, Stätten der Erholung, der Kultur, des Sports und vorzügliche gastronomische Einrichtungen. Liebhabern schöner Bauwerke im Jugendstil wird nicht nur das Rathaus gefallen, sondern auch die durch private Initiativen großartig instandgesetzten Villen und einstigen Herrenhäuser. Sie demonstrieren die moderne Architektur zu Beginn des 20. Jahrhunderts und sind zugleich Zeitzeuge der Leistungen damals ortsansässiger Baumeister.


Blick über Großröhrsdorf

Das Stadtbild wird überdies durch viele alte und teilweise bereits restaurierte Fabrikgebäude geprägt. Unter ihnen befindet sich die im Stadtzentrum gelegene "Kulturfabrik", eine ehemalige Bandweberei, die heute das Technische Museum, die Stadtbibliothek, eine Jugendbegegnungs-stätte und Vereinsräume beherbergt.
Großröhrsdorf hat mit seinen Ortsteilen Kleinröhrsdorf, Bretnig und Hauswalde 9.713 Einwohner (Stichtag: 31.12.2021). Die Gesamtfläche aller Gemarkungen beträgt über 41 km² .
Ein Drittel davon sind Wald- und Wasserflächen. Die Naherholungszentren "Massenei-Bad" - als schönstes Erlebnisbad Sachsens - und der Massenei-Wald erfreuen sich großer Beliebtheit. Der Campingplatz am Stausee in Kleinröhrsdorf hat inzwischen sogar internationale Popularität erhalten.
Von 1992 an entstanden im Gemeindegebiet mehr als 500 Wohnungsneubauten. Fast die Hälfte davon sind Eigenheime. Großröhrsdorf verfügt neben Grund- und Oberschule über ein Gymnasium, das derzeit von mehr als 700 Schülern besucht wird. 
2014 beging Großröhrsdorf das 665-jährige Jubiläum seines Bestehens. Gleichzeitig wurden der Erhalt des Stadtrechts vor 90 Jahren, und die Rathausweihe vor 105 Jahren gebührend gefeiert. Anfang der 90er Jahre erfuhr das Rathaus umfangreiche Sanierungs- und Rekonstruktionsmaßnahmen, die dem ehrwürdigen Gebäude seinen alten Glanz wiedergaben.
Ein Stück Großröhrsdorfer Geschichte, insbesondere die Erinnerung an einstige 'Originale' der Stadt, findet der Besucher in der Wand- und Deckenbemalung im überaus gastlichen Ratskeller.
Bei vorzüglicher Küche und einem würzigen Bier aus der örtlichen Brauerei lässt es sich gut über den Sinn so manchen Wandbildes philosophieren.

Wir wünschen einen schönen Aufenthalt!

Großröhrsdorf - "Stadt der Bänder"

Blaues Band

Das Textilgebiet der Bandweberei prägte das industrielle Profil Großröhrsdorfs. Durch die Herstellung von Bändern aller Art erlangte unser Ort große Bedeutung als Zulieferer für eine Vielzahl von Industriezweigen weit über die Grenzen Sachsens und Deutschlands hinaus.  Die Großröhrsdorfer Bandweberei hat bereits über 320 Jahre Tradition. Seit ihrer Einführung (1680) entwickelte sich die Bandmacherei in immer stärkerem Maße zur Existenzgrundlage der meisten Familien in und um Großröhrsdorf. Die ersten Manufakturen entstanden bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Hier konzentrierte sich fortschrittlichste Webtechnik, die zur Entwicklung von Gurt- und Gummibändern führte. Die Einführung der Jacquardtechnik (1834) in der Bandweberei erlaubte fortan die Herstellung von Bändern mit komplizierten Mustern und Ornamenten.
Bereits Mitte des 19. Jh. avisierte Großröhrsdorf mit 32 Bandfabriken und mehr als 1000 Bandwebstühlen zu einem der größten Zentren der Band- und Gurtweberei in Deutschland. 1874 gab es in Großröhrsdorf 79 Band-, Gurt- und Zwirnbetriebe. 1940 betrug das regionale Produktionsergebnis an Bändern und Gurten das 30-Fache des Erdumfangs. Nach 1945 schrumpfte die  Anzahl von Klein- und Mittelbetrieben auf 68. 1961 wurde der erste Automatensaal in Betrieb genommen und auch die Vorbereitungs- und Veredlungsabteilungen erfuhren Modernisierungen. In der Zeit von 1972-1978 erfolgte die Verstaatlichung der meisten Betriebe der Bandindustrie und eine Zusammenfassung derer zum VEB Bandtex als Großbetrieb (Kombinat) mit bis zu 5000 Beschäftigten. Mit der deutschen Einheit kam die Bandindustrie Großröhrsdorfs fast vollständig zum Erliegen.

 
 

Heute führen vier reprivatisierte Betriebe die traditionsreiche  Großröhrsdorfer Bandherstellung fort.

Historische Einblicke in die Bandweberei mit beeindruckenden Vorführungen an voll funktionierenden Bandmaschinen können Besucher im Technischen Museum der Bandweberei in Großröhrsdorf erleben.

Stadtwappen

Wappen Großröhrsdorf

Großröhrsdorf erhielt 1924 das Stadtrecht. Aus mehreren Vorschlägen, die als Ergebnis eines Gestaltungswettbewerbs für ein Stadtwappen der Stadt Großröhrsdorf hervorgingen, entwickelte sich schließlich das nebenstehende Wappen. Es wurde vom Wappen- und Kunstmaler BÖHNERT (Dresden) gestaltet. Das Wappenmotiv ist ein Bandwebschützen.
Ursprünglich war er in der Farbe gold auf blauem Grund gehalten. Da die Farben gelb/blau jedoch die Farben der Region Oberlausitz sind, hatte seinerzeit das Ministerium des Innern dringend geraten, die Farbe des Bandwebschützen in silber zu ändern. Großröhrsdorf fühlte sich der Oberlausitz zwar sehr verbunden, gehörte aber geografisch dieser Region zu keiner Zeit an. So fügte man sich diesem Anraten und gelangte zu der Darstellung: Silberner Bandwebschütz in blauem Schilde, die seit 1926 das Stadtwappen Großröhrsdorfs ist. Die Stadtfarben sind folglich WEISS-BLAU.

 

Bis zur Stadtwerdung führte Großröhrsdorf das nebenstehende Gemeindesiegel, welches auch als Sandsteinrelief das Eingangsportal des 1909 gebauten Rathauses verziert. Die Breitwebschützen verkörperten das vorherrschende Handwerk in der Stadt und der Bienenkorb den Fleiß.

altes Gemeindesiegel
 

Stadtverwaltung Großröhrsdorf   Rathausplatz 1   01900  Großröhrsdorf