Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Leser dieser Zeilen. Ich wünsche Ihnen für das Jahr 2025 alles Gute, viel Gesundheit, Wohlergehen und Optimismus.
Gerade Letzteren können wir gut
gebrauchen, da allenthalben nur die schlimmen Dinge dieser Welt im Fokus der
Öffentlichkeit stehen. Die guten Dinge, gerade hier vor Ort, kann man darüber
schnell aus den Augen verlieren. Es ist aber gerade das, was wir bewegen, was
wir gemeinsam schaffen können, auch das, was uns Kraft gibt und eben den
notwendigen Optimismus, um die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern.
Meine Neujahrsgrüße klingen ab
dieser Zeile etwas anders als in den vorherigen Jahren, bei denen ich von neuen
Projekten und Dingen, die wir in der Stadt angehen wollen, geschrieben habe.
Vielmehr möchte ich diese Zeilen nutzen,
um auf ein Problem hinzuweisen, was mir schon einige Zeit Sorge bereitet und
zum Jahreswechsel sehr deutlich zu Tage getreten ist. Es geht um die zunehmende
Verrohung unserer Gesellschaft und die mangelnde Wertschätzung gegenüber öffentlichem,
also auch Ihrem Eigentum. Die Silvesternacht war in Großröhrsdorf nicht nur ein
schöner Abend, an dem man mit anderen Menschen gemeinsam in das neue Jahr feierte.
Es war eben auch ein Abend, der zu Vermüllung und Zerstörung öffentlichen Eigentums
geführt hat. Exemplarisch steht da das Gelände des Festplatzes bis zum neuen
Spielplatz. Heruntergeschossene Lampen, gesprengte Straßenpfosten,
Silvestermüll bis hin zu einem durch Böller zerstörten Glascontainer waren das
Ergebnis der Silvesternacht. Was mich dabei besonders bedrückt, war die Tatsache,
dass reflexhaft die sofortige Zuständigkeit für die umgehende Beseitigung der
Schäden und des Mülls bei der Stadt gesucht wurde, gar von Blamage für die
Verwaltung gesprochen wurde, da wir nicht am 01.01. diese Zustände beseitigt
haben. Warum eigentlich ist es nicht zuerst Aufgabe desjenigen, der den Müll
hinterlässt, der die Lampen oder den Glascontainer zerstört, der Aufkleber
klebt oder Graffiti sprüht? Warum ist es nicht ausschließlich eine Blamage für
den Verursacher? Für mich gibt es Freiheit ohne Verantwortung nicht. Die
Freiheit zu feiern muss doch mit der Verantwortung für den Müll oder die
Schäden einhergehen. Warum soll die Allgemeinheit und damit der Steuerzahler auf
den Kosten dieser Silvesternacht sitzen bleiben? Ich habe mich, nachdem ich das
„Schlachtfeld“ gleich am Neujahrsmorgen selbst in Augenschein genommen habe, bewusst
dazu entschieden, gerade nicht die Mitarbeiter des Technischen Dienstes aus dem
Urlaub zu holen oder die Rufbereitschaft zu aktivieren, um Müll am 01.01. aufzulesen.
Es bot sich der Stadtgesellschaft selbst die Möglichkeit, für eine kurze Zeit
diesen Vandalismus persönlich anzusehen, den die Stadtverwaltung schlussendlich
dann doch, und damit mit Steuergeld, beseitigt hat. Dieses Geld für neue
Lampen, Straßenbegrenzungen oder Müllentsorgung wird an anderer Stelle fehlen,
sodass vielleicht unsere Kinder oder die Sportvereine am Ende die Verlierer
dieser Silvesternacht sein könnten. Ich möchte solche Zustände nicht!
Ich wünsche mir für 2025 mehr
Achtsamkeit im Umgang miteinander und zu den Dingen, die uns allen gehören.
Ihnen und Ihren Familien wünsche
ich für das kommende Jahr 2025 eine spannende Zeit sowie Glück und Wohlergehen.
Ich hoffe, dass Sie zumindest einen Teil Ihrer guten Vorsätze verwirklichen werden
und dass Sie am Ende zufrieden und stolz auf dieses Jahr zurückblicken.
Ihr Stefan
Schneider
Bürgermeister
Stadtverwaltung Großröhrsdorf Rathausplatz 1 01900 Großröhrsdorf