In der Nacht zum 4. August wurde unsere schöne Stadtkirche durch einen Brand fast vollkommen zerstört. Die Ermittlungen zur Brandursache laufen. Aufgrund des einsturzgefährdeten Glockenturmes bleibt bis auf Weiteres die Lichtenberger Straße entlang der Kirche gesperrt.
In Großröhrsdorf hat sich in der Nacht zum 4. August 2023 ein verheerendes Unglück ereignet: Unsere barocke Stadtkirche ist komplett abgebrannt. Von dem einst imposanten Gotteshaus ist so gut wie nichts übrig geblieben. In der Stadt und der Umgebung herrschen Entsetzen, Fassungslosigkeit und Trauer. Innerhalb weniger Stunden ist ein Wahrzeichen von Großröhrsdorf verschwunden.
Kurz nach 2 Uhr am Freitag hatte ein lauter Knall mehrere Anwohner aus dem Schlaf gerissen. Daraufhin wurde 2:22 Uhr die Feuerwehr alarmiert, welche kurze Zeit später eintraf. Da brannte allerdings bereits der Dachstuhl des Kirchenschiffs und aus dem Turm schlugen Flammen. Das Feuer selbst war gegen 6 Uhr eingedämmt, aber die Kameraden mussten im Laufe des Tages immer wieder Reste ablöschen und Glutnester bekämpfen. Insgesamt waren um die 108 Feuerwehrleute im Einsatz, neben denen aus Großröhrsdorf auch Kameraden aus Radeberg, Arnsdorf, Pulsnitz, Lichtenberg/Kleindittmannsdorf, Ohorn, Leppersdorf und Seeligstadt. Im Anschluss blieb eine Brandwache vor Ort, um die Situation im Blick zu behalten.
Nach ersten Erkenntnissen hatte zuerst der Dachstuhl gebrannt. Kurze Zeit später auch der 50 Meter hohe Glockenturm und die gesamte Kirche. Die Innenausstattung mit Altar, Kanzel und Bänken ist komplett zerstört. Die Glocken hängen noch im Turm, dessen Spitze abgebrochen ist. Der Turm kann aufgrund eines Risses jederzeit einstürzen. Aus diesem Grund wurde auch das Gelände rund um die Kirche weitläufig abgesperrt. Die Lichtenberger Straße bleibt an der Einmündung Lange Straße bis auf Weiteres gesperrt. Statiker und Brandursachenermittler müssen erst die Brandruine begutachten, um das weitere Vorgehen festzulegen.
Der immaterielle Schaden geht wohl ins Unermessliche. Die Barockkirche wurde am 8. Oktober 1736 durch den Dresdener Superintendenten Valentin Ernst Löscher eingeweiht. Altar und Taufstein waren hölzerne Kopien jener marmornen Sakralgeräte, welche die Leipziger Thomaskirche bis 1945 zierten. Noch nicht einmal 10 Jahre ist es her, dass die Kirche Innen wie Außen umfassend saniert wurde.
Noch am Freitagmorgen hat sich der
Kirchenvorstand gemeinsam mit Pfarrer Stefan Schwarzenberg zusammengefunden.
Alle sind erschüttert über das Ereignis. „Gott sei Dank konnte eine Ausbreitung
des Feuers verhindert werden, Personen kamen nicht zu Schaden. Wir danken für
die Hilfe der zahlreichen Einsatzkräfte“, schreibt die Kirchgemeinde in einer
Pressemitteilung. Die Gemeindemitglieder bitten um Beistand durch Gebete und richteten
zugleich ein Spendenkonto ein:
Spendenkonto zugunsten der Stadtkirche Großröhrsdorf:
IBAN: DE 14 8509 0000 5939 9810 30
Volksbank Großröhrsdorf
Alle Veranstaltungen des Gemeindelebens finden
weiterhin wie geplant statt, Gottesdienste werden zu den bekannten Zeiten im
Kirchgemeindehaus Großröhrsdorf angeboten. Gleich am Sonntag, den 6. August
fand das erste Konzert in Erinnerung an die Stadtkirche statt. Bei Abendmusik
mit Posaunenchören aus der Umgebung kamen zahlreiche Menschen zusammen, um
ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen. Weitere Konzerte werden folgen.
Stadtverwaltung Großröhrsdorf Rathausplatz 1 01900 Großröhrsdorf