Jörg Sprenger, Gründer und Inhaber des Unternehmens hat zum Jahreswechsel das Geschäft in die Hände seiner Tochter Sindy gegeben.
Der nächste
Sommer scheint Lichtjahre entfernt. Und doch wirft er hier, in der Steinstraße
in Großröhrsdorf, nicht nur sprichwörtlich seine Schatten voraus. Bei Schirm
Sprenger rattern die Nähmaschinen und kämpfen sich die Nadeln durch endlos
erscheinende Stoffbahnen. Hier entstehen jene Sonnenschirme, die in der neuen
Saison Schatten spenden.
Jörg
Sprenger, Gründer und Inhaber des Unternehmens hat zum Jahreswechsel das Geschäft
in die Hände seiner Tochter Sindy gegeben.
Dass Jörg
Sprenger sein Geld in der Textilbranche verdienen würde, schien unausweichlich,
war es doch der Urgroßvater Emil Hommel, der die Bandweberei in der Steinstraße
gegründet hat. In dem dreigeschossigen Fabrikgebäude wurden Polstergurte und
Gürtelbänder gewebt. Nach der Wende schaffte es Jörg Sprenger, das zum Bandtex
gehörenden Unternehmen wieder zurückzuerhalten und gründete 1991 Schirm
Sprenger zur Fertigung von Marktschirmen.
Im Jahr 2000
kam die Fertigung von Schirmplanen für Großschirme, welche im Gaststättenwesen
eingesetzt werden, hinzu. Denn damals wuchs die Nachfrage nach Großschirmen. Mittlerweile
macht die Fertigung von Großschirmen ca. 60 Prozent des Umsatzes aus. Wem Jörg
Sprenger einen Blick in das Lager gewährt, wird über die vielfältigen Membranen-Schirme,
mal in dezentem Weiß, mal in knalligem Orange oder eben in gedecktem Blau,
staunen. Sie warten auf ihren ersten Outdooreinsatz, während nebenan die
gereinigten Schirmplanen liegen, akribisch sortiert nach dem Besitzer.
Wackerbarth Radebeul, Schlosshotel Pillnitz, Festung Königstein oder
Elbresidenz Bad Schandau steht auf kleinen Zetteln. Im Lager warten weitere
Dutzend Großschirme auf ihre Demontage, Säuberung und manchmal auch Reparatur.
Gut 350 Schattenspender sammelt Jörg Sprenger im Herbst ein und liefert sie im
Frühjahr wieder aus, zumeist im Auftrag der Radeberger Brauerei. Sie ist einer
der wichtigsten Auftraggeber für das Acht-Mann-Unternehmen.
Stürme und
Gewittergüsse setzen den Schattenspendern immer öfter zu, bringen sie vereinzelt
gar zu Fall. Dann wird schnell Hilfe gebraucht. Die Riesen mit bis zu sechs
Metern Durchmesser müssen geborgen und repariert werden. Jörg Sprenger
erledigte das immer schnell und unaufgeregt, sodass die Radeberger Brauerei ihm
nicht mehr nur den Service überließ, sondern auch neue Schirme in Auftrag gab.
Aber auch Privatpersonen schätzen
das Angebot von Schirm Sprenger. Ob eine Seitenverkleidung für Pavillons oder
Carports oder eine neue Abdeckung für die Hollywoodschaukel, alles ist möglich.
Und auch Monteure sitzen gut geschützt vor Wind und Regen unter den
Arbeitsschirmen von Schirm Sprenger.
Die
Geschichte der Großröhrsdorfer Schirmbauer wird weitergehen, auch wenn Jörg
Sprenger in den Ruhestand geht. Der 70-Jährige war bisher der Mann für den
Außendienst und sucht nun nach einem Nachfolger. Seine Tochter Sindy managt
bereits seit über 20 Jahren erfolgreich das Büro. Hier hat sie die Finanzen im
Blick und den internen Vertrieb. Seit 01.01.2023 ist sie nun auch die Inhaberin
des Unternehmens.
Stadtverwaltung Großröhrsdorf Rathausplatz 1 01900 Großröhrsdorf