Tatverdächtiger nach Kirchenbrand festgenommen

Nach dem verheerenden Brand der Evangelischen Stadtkirche am 4. August 2023 konnte bereits eine Woche nach der Tat ein Verdächtiger festgenommen werden, so informierten unter anderem Polizeidirektion Görlitz, Staatsanwaltschaft und Innenstaatssekretär in einem Pressetermin an der Brandruine am 14. August 2023.

Schon während der Löschmaßnahmen begann die Polizei mit der intensiven Suche nach der Ursache des Feuerausbruchs. Neben umfangreichen Befragungen von Zeugen waren die Brandursachenermittler über mehrere Tage im Einsatz. „Eine Einsatzgruppe des Landeskriminalamts, die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk und ein Sachverständiger unterstützten die Suche nach der Brandursache“, informierte die Polizeidirektion Görlitz bereits vorab.

Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und der Medien gaben Staatsanwaltschaft und Polizei ihre ersten Ermittlungsergebnisse bekannt.
Nach umfangreichen Untersuchungen des Brandortes konnte ein technischer Defekt ausgeschlossen werden. Es musste von einer Brandstiftung ausgegangen werden.

Im Zuge der seit Freitag, dem 4. August 2023, geführten Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion Görlitz ergaben sich erste Hinweise auf mögliche Tatbeteiligte. Hinweise von Anwohnern, der Feuerwehr und der Kirchgemeinde unterstützten die Untersuchungen der Polizei. Mit Bekanntwerden des Ergebnisses der Brandortuntersuchung erhielt am 11. August 2023 eine polizeibekannte männliche Person den Beschuldigtenstatus. Der Tatverdächtige befindet sich seit dem 12. August in Untersuchungshaft. Er habe die Tat zugegeben und sei danach auch etwas erleichtert gewesen, so Raik Schulze, Chef der Polizeidirektion Görlitz: "Wir gehen davon aus, dass sich der Mann in einer schwierigen persönlichen Lebenssituation befunden hat." Die Ermittlungen der Kriminalpolizei werden momentan fortgesetzt.

Innenstaatssekretär Dr. Frank Pfeil sowie Innenminister Armin Schuster dankten vor Ort allen beteiligten Einsatzkräften von Feuerwehr und Polizei. Nachdem sich die Hinweise auf Brandstiftung verdichteten, führten die akribische Zusammenarbeit von Spurensicherung, Brandursachenermittlern, der operativen Fahndungsgruppe und weiteren Polizeikräften dazu, dass nur eine Woche nach der Tat ein Tatverdächtiger festgenommen werden konnte.

Pfarrer Stefan Schwarzenberg bedankt sich noch einmal für die vielfältige Unterstützung und den Beistand in den vergangenen Tagen: „Es hat uns gutgetan“. „Es sei jetzt die Zeit für Trauer“ fügte er noch hinzu und „Wir wollen unser Gemeindeleben fortsetzen, so gut es geht, und dazu einladen". Der erste Gottesdienst nach dem Brand war am Sonntag auf dem Pfarrhof in Großröhrsdorf gefeiert worden.

Bürgermeister Stefan Schneider schaute abschließend positiv in die Zukunft „Dieser Brand ist nicht das, was übrigbleibt. Am Ende wird es eine neue Kirche geben und das Gemeindeleben wird viel stärker sein, als es vorher schon war.“

Viele Bürger waren an die Brandruine gekommen, um aus erster Hand Informationen zu erhalten. Erleichterung herrschte darüber, dass der Täter gefasst wurde. Andererseits sind auch noch viele Fragen offengeblieben. Angaben, wie und womit das Feuer genau gelegt wurde sowie welches Motiv den Täter dazu bewegte, gab es jedoch nicht.

Zahlreiche Bürger waren auch beim Pressetermin an der Brandruine vor Ort.
Zahlreiche Bürger waren auch beim Pressetermin an der Brandruine vor Ort.

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