Andacht und Feierstunde zur erfolgreichen Denkmalsanierung in Kleinröhrsdorf

Auf den Tag genau 100 Jahre nach seiner Einweihung ist am 31. Juli das Denkmal für die Opfer des 1. Weltkrieges auf dem Kleinröhrsdorfer Friedhof feierlich enthüllt worden. Vorausgegangen war die dringend nötige Sanierung des von der Witterung stark angegriffenen Denkmals. Initiator für den Denkmalserhalt war der Förderverein Kleinröhrsdorf.

Den Auftakt der „Wiedereinweihung“ bildete eine Gedenkandacht mit Pfarrer Norbert Littig in der Kleinröhrsdorfer Kirche. Dort erinnerte er daran, dass Kriege stets auch ideologisch in der Bevölkerung vorbereitet werden. Das illustriere unter anderem die Feldpost der Soldaten an ihre Familien. Eine zu diesem Zweck gestaltete Ausstellung mit historischen Feldpostkarten aus dem 1. Weltkrieg eröffnete Pfarrer Littig nach der Andacht. Die Ausstellung kann täglich und noch bis zum 21. November in der Totenhalle des Kleinröhrsdorfer Friedhofs besichtigt werden. Abschließend mahnte er: „Wir dürfen dafür dankbar sein, dass uns seit über 75 Jahren Frieden im Land beschieden ist. In einer globalisierten Welt müssen wir begreifen, was Martin Luther King visionär sagte: ‚Entweder lernen wir wie Geschwister miteinander zu leben, oder wir werden als Unbelehrbare miteinander untergehen‘“.

Vor der Enthüllung des durch die Firma Dünnbier aus Großschönau restaurierten Gedenksteins erinnerte Ortsvorsteher Peter Nietzold in einem Grußwort daran, dass sich der Blick auf das Denkmal im Verlauf der letzten 100 Jahre gewandelt habe. So seien es heute nicht mehr die „Heldentaten“ der Söhne, Brüder und Väter, denen vordergründig gedacht wird. Vielmehr gehe es darum, ein wichtiges Stück Kleinröhrsdorfer Geschichte lebendig zu halten und ein mahnendes Andenken für die kommenden Generationen zu bewahren.

Nach der feierlichen Enthüllung des Denkmals durch Ortsvorsteher Peter Nietzold und den Vorsitzenden der AG Ortschronik Ralf Granzow verlasen Ortschaftsrat Volker Müller sowie Corinna und Ralf Granzow die Namen jener gefallenen, vermissten und in der Heimat an den Kriegsfolgen gestorbenen Kleinröhrsdorfer, die auf dem Denkmal festgehalten sind; 20 Kleinröhrsdorfer Schicksale, die stellvertretend für fast zehn Millionen tote Soldaten und ein Vielfaches an Einzelschicksalen stehen.

Dr. Conrad Flössel, Vorsitzender des Fördervereins, dankte in seinem Grußwort all jenen, die durch ihre Spenden und ihr großes Engagement bei der Umsetzung einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des Denkmals geleistet haben. „Ich freue mich, dass wir die Sanierung erfolgreich gestalten konnten, und bedanke mich bei allen, ohne deren Unterstützung das alles nicht möglich gewesen wäre.“, so Dr. Flössel.
Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde durch die Künstler Adrian de Haas, Trompete (aus Jerchwitz) und Holm Oswald, Posaune (aus Hauswalde).

Bereits 2016 hatte der Förderverein begonnen, Gelder für die Sanierung des im Volksmund „Kriegerdenkmal“ genannten Gedenksteins zu sammeln, der mehr und mehr einem Verfall durch beständige Witterungseinflüsse entgegen ging. Insgesamt konnten 5219 Euro an Spendengeldern eingeworben werden, welche die Sanierung vollständig deckten.

Förderverein Kleinröhrsdorf e.V.

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