Sie befindet sich in der Oberstadt Großröhrsdorfs und sie wird durch einen Vornamen bezeichnet. Es handelt sich dabei um den Namen von Carl Reinhold Boden, einem Großröhrsdorfer Bandweberfarbikant.
Die Bandweberei der Familie Boden geht auf Carl Gottlob Boden und Johanna Eleonore, geb. Boden, zurück. Im Jahre 1861 erfolgte der Austritt seines Begründers Carl Gottlob Boden sowie seines Sohnes Ernst Traugott Boden aus der bekannten Großröhrsdorfer Firma und Carl Reinhold Boden übernahm die Firma C. G. Boden als alleiniger Inhaber
Als alleiniger Inhaber blieb Carl Reinhold Boden, der mit
Amalie Auguste, geb. Schurig, (Tochter des Gurt- und Bandfabrikanten Gotthold
Schurig) verheiratet war.
Die Familie Reinhold Boden hatte fünf Kinder, zwei Töchter
und drei Söhne. Soweit zur engeren Familienhistorie.
Dank der Erfindung der Dampfmaschine entwickelte sich auch in Großröhrsdorf Manufakturen mehr und mehr die Industrialisierung. Anfang der 60er Jahre des 19. Jahrhunderts entschloss sich Carl Reinhold Boden sein Unternehmen zu modernisieren. Drei neue Fabriksäle mit Kesselhaus und Schornstein entstanden.
Im Frühjahr 1863 liefen die ersten Jacquardwebstühle (eben
mit Dampfkraft betrieben) an. Die Weber mussten nicht mehr angestrengt Hände
und Füße einsetzen, um die Technik zu bewegen. Die Produktion stieg um ein
Mehrfaches. 1864 bzw. 1866 mussten die Fabrikgebäude abermals erweitert werden.
1877 starb der Firmengründer Carl Gottlob Boden und zwei Jahre später sein Sohn
Carl Reinhold.
Das vorbildliche unternehmerische Wirken in seinem Betrieb
(Durchsetzung der industriellen Revolution, Übergang zur fabrikmäßigen
Produktion) war entscheidender Anlass, der Straße den Namen Reinhold dieser
Person aus dem „Reigen aller Boden“ in Großröhrsdorf zu verleihen. Hier musste
als ein Vorname zur genaueren Identifikation der Person dienen, womit ein
Beispiel für die Begründung vorliegt, weshalb Straßen nur nach Vornamen benannt
sein können.
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