Die Geschichte des MASSENEI-BAD Großröhrsdorf - Teil 2

Anlässlich des 85. Geburtstages des Massenei-Bades wurde bereits im Anzeiger Nr. 32/2020 über das Entstehen und die Eröffnung des Massenei-Bades 1935 berichtet. Es folgen die Jahre nach der Eröffnung bis heute.

Von 1945 bis 1947 war das Bad für die deutsche Bevölkerung nicht zugänglich. Es wurde ausschließlich von Angehörigen der Roten Armee genutzt. Die Rückführung des Bades in die Hände der Stadt erfolgte zwischen Mai und August 1947. Die Winterperioden in den Jahren 1944- 1948 setzten dem Bad schwer zu. Besonders in Mitleidenschaft wurden
die Schwimmbecken, die Umrandungen sowie die Beckensolen gezogen. Das betraf auch das Zuleitungssystem des Wassers. In den Jahren 1945/46/47 verschlechterte sich der allgemeine Zustand des Bades. Die Situation wurde durch Materialmangel und  Kapazitätsengpässe verschärft. In einem Bericht von 1950 stellte sich heraus, dass 1935, bei der Erbauung des Bades, das Mischungsverhältnis des Betons zu mager gewesen
wäre und dass die Wände nur zum Teil armiert worden. Aufgrund der fehlenden Armierung und dem Verfüllen mit Erde hinter der Außenwand, statt Schlacke oder Koks, fror in den Wintermonaten das Erdreich ein und drückte die Betonwand nach innen. An manchen Stellen betrug die Neigung rund 15 cm. Es wurde mit allen verfügbaren Mitteln versucht, eine Schließung des Bades zu verhindern.

Obwohl 1952/53 größere Reparaturarbeiten im Umfang von 60.000,- Mark an den Schwimmbecken durchgeführt wurden, wird der Zustand des Bades immer beklagenswerter. Viele Reparaturen konnten nicht bewältigt werden und die Anlage verfiel mehr und mehr, was zum schlechtesten Bauzustand 1956 führte.

Am 3. Juni 1956 fand mit fünf Helfern der erste freiwillige Arbeitseinsatz unter der Leitung von Hans Fischer statt. Von Jahr zu Jahr wurden es immer mehr Helfer, die Reparatur- und Pflegearbeiten im Bad durchführten. Die Arbeitseinsätze fanden immer am Sonntagvormittag statt.

Riss in Schwimmbeckenwand
Riss in Schwimmbeckenwand
Der erste Schwerpunkt war die Auswechslung der beschädigten Leitung vom Vorwärmer zum Bad.zoom
Der erste Schwerpunkt war die Auswechslung der beschädigten Leitung vom Vorwärmer zum Bad.
 

Bis 1993 war das Massenei-Bad mit mehr oder weniger umfangreichen Reparatur-, Erhaltungs- oder Modernisierungsmaßnahmen in Betrieb. Die Wende brachte schließlich die Möglichkeiten einer generellen Sanierung mit sich.
Im Frühjahr 1992 beschäftigten sich die Stadträte von Großröhrsdorf sehr intensiv mit der Frage, wie die Attraktivität des Massenei-Bades erhöht werden kann. Am 18. Mai 1992 beschloss der Stadtrat über einen völligen Neubau.
Im Juni 1993 erhielt die Stadt den langersehnten und großzügigen Fördermittelbescheid des Land Sachsens und die Umbauarbeiten konnten beginnen. Dass die Umgestaltung des Freibades letztlich ganze drei Jahre dauert, dachte zum Zeitpunkt der Abrissarbeiten wohl niemand. Die Schwierigkeiten mit dem Baugrund waren bekannt, aber allein der Aufwand, diesen zu beherrschen, wurde unterschätzt. Es entstanden zusätzliche und unvorhergesehene Aufwendungen an Zeit und Geld.
Alle für das Bad vorteilhaften Faktoren konnten erhalten werden und weitere positive Veränderungen kamen hinzu. Dazu gehörten insbesondere soziale Bereiche für Mutter und Kind, sämtliche Attraktionen und die Erweiterung der Erholungs- und Ruhezonen. Nicht zu vergessen sind die Schaffung von Parkplätzen und einer guten gastronomischen Versorgung.

Bürgermeister Eckert gibt den Weg frei zur Wiedereröffnung zoom
Bürgermeister Eckert gibt den Weg frei zur Wiedereröffnung

Als besondere Vorteile gelten das solargewärmte Wasser und die Wärmehalle, sodass man auch an nicht so warmen Tagen den Badespaß genießen kann.
Und auch im Jahr 2020 ist Massenei-Bad Großröhrsdorf mit seinen großzügigen Badebecken und Freiflächen ein wahres Paradies für Badenixen, Sonnenanbeter und Erholungssuchende.

Auf den ca. 60.000 Quadratmeter locken neben ausgedehnten Liegewiesen, Spiel- und Sportplätzen zwei über 60 m lange Wasserrutschen Jung und Alt in das Erlebnisbad. Ein Strömungskanal, Wasserfall, Regenpilz, Wasserblume und eine Breitrutsche sorgen für genügend Abwechslung im kühlen Nass. Der 5 m und 3 m Sprungturm und die vier Wettkampfbahnen á 50 m bieten olympische Bedingungen in natürlicher Idylle. Die Badebecken sind über einen Außenschwimmkanal erreichbar. Natürlich wurde auch an Behinderte und Rollstuhlfahrer gedacht. Alle Einrichtungen sind barrierefrei.
Das Massenei-Bad hat täglich von 09.00 bis 20.00 Uhr geöffnet.

Abseits von Straßenlärm und Hektik verspricht das Freibad einen Kurzurlaub vom Alltag sowie Wasserspaß für die ganze Familie.

Badespaß im Massenei-Bad

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