Die Plätze in der Großröhrsdorfer Stadtkirche waren alle belegt, als in einem festlichen Reformationsgottesdienst am 31. Oktober Pfarrer Norbert Littig feierlich in den Vorruhestand verabschiedet wurde.
Der Entpflichtung durch den
Superintendenten des Kirchenbezirkes Bautzen – Kamenz, Tilmann Popp wohnten
zahlreiche Kirchenmitglieder, Bürger und Gäste bei und drückten ihm damit ihren
Dank für seinen vielfachen Dienst als zweiter Pfarrer in der Stadt aus.
Von
37 Jahren Dienst als Pfarrer der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsen war er zunächst in Kleinröhrsdorf, ab 1999 in unserer Kirchgemeinde Großröhrsdorf – Kleinröhrsdorf tätig. Hier begleitete
er die Menschen bei allen schönen Anlässen und weniger freudigen Lebenslagen
und hatte für alle Sorgen ein offenes Ohr. Neben den regulären Gottesdiensten
bereitete er die Jugendlichen auf die Konfirmation vor, fuhr mit ihnen auf
Rüstfahrten, organisierte Exkursionen, Gemeindeausflüge und sogar Reisen in
ferne Länder wie Israel, Armenien und Iran. Für viele waren dies einmalige
Erlebnisse, die nie vergessen werden.
Seit
1999 war Norbert Littig gleichfalls Lehrer für das Fache „Evangelische
Religion“ am Ferdinand-Sauerbruch-Gymnasium und begeisterte hier die Schüler
mit seinem Unterricht. Hier organisierte er mehr als 16 Jahre einen Schüleraustausch,
zunächst mit der Ben-Gurion- Junior-High-School in Herzlia und später mit dem
Arab Orthodox College in Haifa und sorgte damit für eine besser
Völkerverständigung. Aber auch für die Beibehaltung des Namens
„Ferdinand-Sauerbruch“ für das Gymnasium setzte er sich mit vielen weiteren
Akteuren aktiv ein. Zu seinem Lebenswerk zählt auch eindeutig die Aufarbeitung
der schicksalhaften Geschichte der jüdischen Familie Schönwald aus
Großröhrsdorf, an welches noch heute jährlich am 9. November erinnert
wird.
Für
Pfarrer Littig wird es leider keinen Nachfolger im Kleinröhrsdorfer Pfarramt
geben. Dies entspricht zeitnah der landeskirchlichen Strukturänderung, welche
für Großröhrsdorf ab 01.01.2020 statt bisher 1,5 nunmehr nur noch eine volle
Pfarrstelle ausweist. Sicherlich wird man jedoch hier und da den Pfarrer im
Ruhestand wiedertreffen. Das i. R. hinter dem Pfarrer werde ja auch gern mit
„in Reichweite“ übersetzt.
Für
diesen neuen Lebensabschnitt wünschen Bürgermeister Stefan Schneider, die
Ortsvorsteher, der Stadtrat und die Ortschaftsräte sowie die Mitarbeiter der
Stadtverwaltung Herrn Norbert Littig alles Gute, vor allem Gesundheit und
danken ihm für die stets gute, konstruktive Zusammenarbeit.
Stadtverwaltung Großröhrsdorf Rathausplatz 1 01900 Großröhrsdorf