Zuständig für die Durchführung der ELER-Förderung im Freistaat Sachsen
ist das Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL),
Referat Förderstrategie.
ELER-Verwaltungsbehörde.
Die Stadt Großröhrsdorf hat bereits in den vergangenen Jahren die
größte Industriebrache, die ehemalige Breitbandweberei C.G. Großmann
revitalisiert. Auf diesem Gelände entstand eine Photovoltaik-Fabrik. Mit
dem Abriss der Tischfabrik verschwand auch die zweitgrößte
Industriebrache der Stadt.
Innenstaatssekretär Dr. Michael Wilhelm übergab am 28. Juni 2013 in Großröhrsdorf
Bürgermeisterin Kerstin Ternes einen Fördermittelbescheid aus dem Europäischen Fond für regionale
Entwicklung (EFRE) in Höhe von 132.204,45 Euro für den Abbruch der Gewerbebrache Bergkeller. Dr. Wilhelm: „Der
Abbruch von Industriebrachen und die anschließende Revitalisierung der
Flächen ist ein wichtiger Bestandteil unserer Stadtentwicklung. Ich bin
mir sicher, dass durch diese Maßnahme nicht nur ein Schandfleck aus der
Stadt verschwindet, sondern auch der Standort Großröhrsdorf nachhaltig
an Attraktivität gewinnt.“ Bei der ca. 3.900 m² großen Gewerbebrache
handelt es sich um ein vormals gemischt genutztes Objekt. Das Grundstück
wurde um 1881 erschlossen, mit dem „Bergkeller“ bebaut und bis 1960 als
Gaststätte und Tanzsaal genutzt. Nach Schließung der Gaststätte diente
das Gebäude als Wohnhaus und Produktionsstätte. Anschließend wurde das
Gelände um ein Werkstatt- bzw. Lagergebäude ergänzt. Seit 1989 erfuhren
die Gebäude und baulichen Anlagen die unterschiedlichsten Nutzungsarten.
Im Jahr 1994 wurde die Nutzung vollständig eingestellt. Seither stehen
die Gebäude leer. Der bauliche Zustand der Gebäude und baulichen Anlagen
verschlechterte sich insbesondere durch Vandalismus und
Witterungseinflüsse über die Jahre zunehmend. Die Förderung des Abbruchs
erfolgt im Rahmen des EFRE-Programmteils „Revitalisierung von
Industriebrachen und Konversionsflächen“. Nach der Beendigung der
Abbrucharbeiten und der Entsorgung der Abbruchmasse soll die vorhandene
Stützmauer im Bereich des abgebrochenen Gebäudes verlängert und
hinterfüllt werden. Anschließend sind für das gesamte Gelände eine
Zwischenbegrünung und die Nachnutzung als Vorhaltefläche für Gewerbe
geplant.
Am 08.04.2013, übergab Staatssekretär Dr. Michael Wilhelm aus dem
Sächsischen Innenministerium Bürgermeisterin Kerstin Ternes den lang
erwarteten Zuwendungsbescheid für den Abriss und die Revitalisierung der
Gewerbebrache des ehemaligen Futtermittelwerkes „Platro“ in Höhe von
ca. 303.000 Euro. Nachdem im Jahre 2003 die Produktion von Futtermittel
aus wirtschaftlichen Gründen am Standort Bretniger Straße eingestellt
werden musste, dienten die ehemaligen Hallen des Großröhrsdorfer
Trockenwerkes lediglich als Lagerhallen für Kleingewerbe aus
Großröhrsdorf und der Umgebung. Doch auch dies war nicht von Dauer. Die
Baulichkeiten befinden sich seitdem in einem völlig maroden Zustand und
gefährden das gesamte Umfeld. 2011 kaufte die Stadt Großröhrsdorf die
Gewerbebrache dem damaligen Eigentümer, der AGG Agrar
Grundstücksgesellschaft mbH mit Sitz in Lichtenberg ab, mit dem Ziel
langfristig die Fläche von ca. 20.000 m² zu revitalisieren und das
Gewerbegebiet abzurunden. Entsprechend dem Zuwendungsbescheid erfolgt
nun ein fachgerechter Abriss der Industriegebäude, einschließlich aller
befestigten Grundstücksflächen und die Beseitigung aller Altlasten. Die Fläche
soll zur geplanten Nachnutzung als Vorhaltefläche für Gewerbe
hergerichtet werden. Die Zuwendung des Fördermittelbescheides aus dem
Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) umfasst 75 Prozent
der dafür notwendigen Kosten. Den Restbetrag muss die Stadt
Großröhrsdorf aus ihrem Haushalt finanzieren. „Die riesige
Industrieruine besteht zum Teil aus giftigen Materialien wie Asbest. Mit
dem Abriss verschwindet dieser Schandfleck und Stadtbild und Umwelt
werden nicht länger belastet. Die große freiwerdende Fläche ermöglicht
die Ansiedlung neuer Betriebe“, so Staatssekretär Dr. Michael Wilhelm.
Die
Anwesenden, insbesondere Bürgermeisterin Kerstin Ternes und Stadträte
waren sichtlich erfreut, dass nach nunmehr 1,5 Jahren intensiver
Bemühungen der Zuwendungsbescheid übergeben werden konnte und
bekräftigten noch einmal die Entscheidung zur Revitalisierung der
Gewerbefläche „Platro“.
1903 zog die „Dresdner Tischfabrik Hermann Menzel“ nach
Großröhrsdorf in eine ehemalige Bandfabrik. Durch wesentliche
Fabrikanbauten konnten große Maschinensäle eingerichtet werden. So
verließen 1938 ca. 60 000 Tische die Firma. Diese avancierte zur
größten Tischfabrik Deutschlands. Da die Fabrik im 2. Weltkrieg für die
Rüstung tätig war, erfolgte 1945 die Enteignung und totale Demontage. Ab
1949 begann, nun als „Volkseigener Betrieb“ erneut die
Tischherstellung. Spanplatte und Dekorfolie als Werkstoff kamen hinzu.
Der Hubtisch entstand 1963. 1990 erfolgte die Gründung der „Sächsischen
Tisch-GmbH“ unter treuhändischer Verwaltung. Die spätere Privatisierung
führte 1995 zur Schließung des Werkes.
29. Juli 2009: Übergabe Fördermittelbescheid
Seit
1995 liegen die Gebäude der ehemaligen Tischfabrik in Großröhrsdorf
brach und verfallen. Nach langen Verhandlungen der Stadt rückt der
Abriss nun näher, gefördert aus dem Fond Gemeinschaftsaufgabe Ost und
dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE). Den
entsprechenden Fördermittelbescheid übergab am Mittwoch vergangene Woche
der sächsische Wirtschafts- und Arbeitsminister Thomas Jurk an
Bürgermeisterin Frau Kerstin Ternes. Beide bedauern den Abriss der
Tischfabrik und damit den Verlust eines Teils der Geschichte von
Großröhrsdorf sehr. „Jedoch ist diese Lösung unumgänglich und öffnet
dadurch auch neue Nutzungsmöglichkeiten“ so Bürgermeisterin Frau Kerstin
Ternes.
Nun können die Abrissbagger anrücken. Der Großröhrsdorfer Stadtrat
vergab dafür am Dienstagabend, dem 28. Juli, in einer Sondersitzung die
ersten Bauleistungen für den geplanten Abriss der Tischfabrik. Mitte
August soll der Abbruch beginnen und bis Mitte November bewältigt sein.
Insgesamt investiert die Stadt rund eine Million Euro für Abriss,
Planungs- und Bauleitung sowie Erschließungsmaßnahmen für zum Beispiel
Trinkwasser, Abwasser und Straßenbau. Der Zuwendungsbescheid bestätigt,
dass davon 75 % bzw. ein Höchstbetrag von 742 240,- Euro gefördert
werden.
Mit
dem Abriss der Tischfabrik verschwindet die zweitgrößte Industriebrache
nach dem Areal C.G.Großmann, das bereits abgerissen wurde. Über die
Neunutzung des insgesamt 1,7 Hektar großen Gebietes wird die diskutiert
und erste Vorstellungen bestehen bereits. Gewerbe muss entsprechend der
Förderbedingungen angesiedelt werden. Aber es sind durchaus weitere
Nutzungen denkbar, wie zum Beispiel ein kleines Wohngebiet oder
ähnliches. Insbesondere versucht die Stadt, die Belange der Bürger zu
berücksichtigen. Deshalb sollen die Vorstellungen gemeinsam mit den
Bürgern der Niederstadt diskutiert werden.
Großröhrsdorf war lange Zeit als Hochburg der Bandindustrie weit bekannt. Der größte Betrieb vor Ort war die Firma C.G. Grossmann, der um 1850 gegründet worden war. Bereits um 1900 beschäftigte die Firma mehr als 1100 Arbeiter, davon 800 in der Fabrik.
Am 1. Juni 2007 erfolgte auf dem Gelände der ehemaligen Textilfabrik an der Pulsnitzer Straße der erste Spatenstich zum Bau einer Photovoltaik-Fabrik der Sunfilm AG. Bis Mitte 2008 entstand dort eine der größten sächsischen Produktionsstätten zur Herstellung von Dünnschicht-Photovoltaik-Modulen mit einer Jahreskapazität von 60 Megawatt. Bis Mitte 2009 baute das Unternehmen noch eine zweite Produktionshalle.
Im Jahre 2010 musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. Das Gebäude und die Anlagen wurde an die Schüco TF GmbH & Co. KG, ein Unternehmen der Schüco International KG (Bielefeld), verkauft. Alle rund 150 Mitarbeiter wurden übernommen.
Extrem sinkende Preise und eine fehlende Nachfrage hatten 2011 zu
Umsatzrückgang in der Schüco Sparte „Neue Energien“ geführt. Dies setzte sich auch 2012 fort. So musste auch Schüco die Produktion sowie F+E in ihren Dünnschichtwerken vollständig einstellen und das Werk in Großröhrsdorf schließen.
Seit Oktober 2014 ist MB-Portatec neuer Eigentümer der ehemaligen Schüco-Hallen. Der Spezialist für hochproduktive Portalfräsanlagen,
deren Einsatzbereich vor allem in der Luftfahrtindustrie liegt (automatische
Fertigungslinien für Airbus und andere große Flugzeugbauer weltweit), wird bereits zum Ende des Jahres das Objekt übernehmen und
große Teile der Produktion nach Großröhrsdorf verlagern.
Maßnahmenziel
Die ehemalige Breitbandweberei Wiegand Gebler kann auf der Bischofswerdaer Straße 100 bis 1828
zurückverfolgt werden. In den achtziger Jahren firmierte der Betrieb als
Betriebsteil des VEB Bandtex Pulsnitz. Im Jahre 1990 wurde die Produktion
eingestellt. Die Maschinen und Ausrüstungen wurden ausgelagert.
Nach der Schließung des Betriebes verfiel die Bausubstanz zusehend. Das
Gelände wurde zu einem städtebaulichen Schandfleck.
Nach dem Abbruch der Bausubstanz wurde eine Grünfläche angelegt, die
derzeitig mit Sträuchern bepflanzt ist.
Maßnahmeinhalt und Ergebnisse
Den
Hauptbestandteil der Aktion bilden Abbruch, Beräumung und Herrichtung des Geländes.
Durchgeführte
Maßnahmen:
Flächengröße gesamt: 4.373qm
Die Maßnahme konnte 2009/ 2010 vollständig realisiert werden.
Die Gesamtausgaben beliefen sich auf 105.181,67 €, davon wurden Landesmittel in Höhe von 94.500,00 € bewilligt. Der kommunale Eigenanteil lag bei 10.500,00 €. Zuwendung Dritter gab es in Höhe von 5.000,00 €.
Das ehemalige Wasserwerk in Bretnig, Bischofswerdaer Straße 25 diente der Trinkwasserversorgung in Teilen der Stadt Großröhrsdorf sowie der Gemeinde Bretnig. Im Januar 2005 wurde das Wasserwerk aus dem Netz genommen. Gründe hierfür waren die unzureichende Wasserqualität und Uneffektivität des Werkes, und der damit verbundene Sanierungsbedarf. Am 06.02.2019 kaufte die Stadt Großröhrsdorf das Grundstück der Wasserversorgung Bischofswerda GmbH ab. Ziel des Kaufes war es, Kompensationsflächen außerhalb des Geltungsbereiches der Änderung des 2. Bebaungsplanes Bretnig-Ohorn zu schaffen. Hierfür sollte der Rückbau und die Entsiegelung der Fläche des ehemaligen Wasserwerkes erfolgen. Zukünftig erfolgt noch die Anpflanzung einer Streuobstwiese mit regionaltypischen Obstbäumen. Der vorhandene Laubbaumbestand war hierbei zu erhalten.
Die Maßnahme Abbruch des ehemaligen Wasserwerkes in Bretnig umfasste folgende Leistungen:
Die Firma Entsorgungsgesellschaft mbH Guttau, Baruther Straße 20 aus 01694 Malschwitz erhielt den Auftrag durch die Stadt Großröhrsdorf für den Abbruch. Die Beauftragung der Firma erfolgte am 03.08.2020. Beginn der Abbrucharbeiten war der 10.08.2020. Die Fertigstellung der Maßnahme erfolgte am 11.09.2020.
Die
Gesamtkosten der Rückbaumaßnahme betragen 29.986,00 Euro.
Die Kosten
werden getragen durch die Förderung eines Vorhabens nach der Richtlinie des
Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft zur Umsetzung von
LEADER-Entwicklungsstrategien (Förderrichtlinie LEADER -RL LEADER/2014) vom
15.12.2014. Der maximale Zuwendungsbetrag beträgt 23.895,20 Euro. Der
kommunale Eigenanteil liegt somit bei 6.090,80 Euro.
Ansicht des ehemaligen Wasserwerkes vor dem Abriss
Ansicht nach dem Abriss
Stadtverwaltung Großröhrsdorf Rathausplatz 1 01900 Großröhrsdorf