Im ältesten
noch existierenden Umgebindehaus in Großröhrsdorf befindet sich das
Heimatmuseum. Das 1798 errichtete Gebäude konnte im Jahr 2015 unter Beachtung
denkmalschutzrechtlicher Bedingungen umfassend saniert werden.
Hier kann sich der Besucher ein Bild vom Leben der ersten Großröhrsdorfer Bandweber machen. Die mit viel Liebe zum Detail ausgestatten Weber- und Bauernstuben versetzen den Gast in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Ein historischer Kaufmannsladen lädt zum Stöbern in längst vergessenen Waren ein. Auch die örtlichen Handwerke wie Schuhmacher, Zigarrenherstellung, Kirschner und Schmiede werden vorgestellt. Ein ganz besonderer Blickfang ist die schwarze Küche mit dem letzten erhaltenen Steigschornstein in der Lausitz.
Unter dem Dach des Umgebindehauses befindet sich das umfassende, historische Archiv des Museums mit vielen Details zur Ortsgeschichte. Interessierte können hier gern nach Voranmeldung Einsicht nehmen.
Zu den
Höhepunkten im Heimatmuseum gehören häufig wechselnde Sonderausstellungen. Sie
lassen das Haus zu einer historischen Fundgrube werden.
Eintritt:
2,50 Euro; Kinder bis 14 Jahre frei
Für Öffnungen und Führungen des Museums außerhalb der regulären Öffnungszeiten gelten gesonderte Eintrittspreise (auf Anfrage). Unter anderem wird eine Anzahlung von 10 Euro im Voraus erbeten.
Zur Eröffnung seiner neuesten Sonderausstellung mit dem Titel „Kunst und Knöpfe“ konnte das Heimatmuseum in Großröhrsdorf bereits zahlreiche Gäste zum Stadtfest begrüßen.
Aus dem Fundus des Sammlers und Knopfkünstlers Michael Voigt aus Neusalza-Spremberg werden Exponate gezeigt. Das Besondere dabei: Er zeigt nicht nur besondere und historische Knöpfe, sondern gestaltet auch Kunstwerke aus ihnen. Er klebt sozusagen Knöpfe zu Porträts, Stillleben und Objekten. So zeigt ein Exponat ihn selbst mit Fliege, ein anderes nennt sich „Mond und Sterne“, bei anderen sind es geschmückte Frauenköpfe, Herzen oder Schmetterlinge aus Knöpfen. In Vitrinen liegen Knopfsammlungen, meist historische und ganz besondere Stücke. Alles ist schillernd und farbenprächtig gestaltet.
Die Sonderausstellung kann ab dem 1. September zu den
regulären Öffnungszeiten des Heimatmuseums, 1. und 3. Sonntag im Monat 14.00 -
17.00 Uhr besucht werden.
Lange Zeit war man im Heimatmuseum Großröhrsdorf in dem Glauben, dass mit dem Abriss der ehemaligen Tischfabrik auch die historischen Aufzeichnungen verloren gegangen sind. Ein kleiner Teil, Fotos und Katalog, konnte damals noch von einem ehemaligen Mitarbeiter geborgen werden, aber die Chroniken waren weg. Bis zum Januar 2020, als der Radeberger Herr Arne Schiedt sich meldete, er hätte „… große Mengen von Unterlagen der ehem. Tischfabrik Menzel bzw. des VEB Tisch und der Sächs. Tisch- & Raumtechnik GmbH übernommen, ohne deren Rechtsnachfolger zu werden“. Wie Herr Schiedt zu diesen Unterlagen kam, erzählte er in einer kleinen offiziellen Übergabe. 2001 hatte Herr Schiedt die Villa in der Heidestraße in Radeberg von Ralf Götzinger aus einer Versteigerung samt Grundstück und Inhalt übernommen. Vater und Sohn Götzinger übernahmen in den 1990er die insolvente Tischfabrik aus der treuhändischen Verwaltung. Ralf Götzinger war somit der letzte Inhaber und Geschäftsführer der Tischfabrik.
Ursprünglich war Herr Schiedt auf der Suche nach Unterlagen über die Villa, bis er im Keller mehr als 15 Kubikmeter Unterlagen zur ehemaligen Tischfabrik fand. Der Großteil der Unterlagen waren Mahnbescheide, aber auch zwei ledergebundene Bücher und ein Katalog. Die handgeschriebene „Chronik des VEB Tischfabrik Großröhrsdorf OL“ beinhaltet die Jahre von 1949 bis 1961. Sie dokumentiert jedes einzelne Geschäftsjahr, bspw. welche Maschinen angeschafft wurden, ob es neue Mitarbeiter gab und wie die Produktion allgemein war. Versteckt in den letzten Seiten gibt es eine Papiersammlung, die die Jahre 1962 bis 1965 dokumentierten. Das zweite ledergebundene Buch ist ein Fotoalbum mit Bildern des Gebäudes und der Belegschaft. Das dritte Stück ist ein alter Menzel-Katalog „Dresdner Tischfabrik Hermann Menzel“, ein Musterbuch von 1939.
Bürgermeister Stefan Schneider und die Mitglieder des
Vereins dankten Herr Schiedt, dass dieses
Stück Kulturgeschichte gesichert wurde und betonten, dass die Stücke im
Heimatmuseum gut aufgehoben sind und hier auch der Öffentlichkeit zur Verfügung
gestellt werden sollen. Das Heimatmuseum hat es sich zur Aufgabe
gemacht, die Chronik mit dem vorhandenen Bildmaterial aus dem Fotonachlass zu
komplettieren.
von Januar bis Ende Oktober
jeden 1. und 3. Sonntag im Monat
14.00 - 17.00 Uhr
Auch außerhalb dieser Zeiten sind Führungen für Gruppen ab 5 Personen
möglich. Wir bitten dazu um telefonische Anmeldung unter 0172 / 5289752.
Mühlstraße 5
01900 Großröhrsdorf
unter Tel. 0172 / 5289752 oder Fax 035952 / 46153
Stadtverwaltung Großröhrsdorf Rathausplatz 1 01900 Großröhrsdorf