150 Jahre Firmenjubiläum Rentsch Maschinenbau – das schaffen nur wenige Betriebe. Alles begann am 14. Dezember 1869 in einer kleinen Schlosserei in der Johann-Sebastian-Bach-Straße, in der hauptsächlich Wäschemangeln und landwirtschaftliche Geräte hergestellt wurden.
Das Herzblut
für Maschinenbau wird in der Familie Rentsch quasi vererbt. So setzte Paul
Rentsch, der Sohn des Firmengründers Friedrich August Rentsch, 1925 vermehrt auf
den Bau von einzelnen Maschinen bis hin zu Kleinserien von Textilmaschinen für
die Bandindustrie. Das Geschäft florierte bis weit in die 1950er. Ab 1946 führte Max Rentsch den Betrieb in 3.
Familiengeneration weiter und baute das Unternehmen stetig aus.
1978 übergab Max Rentsch den Betrieb an seine Söhne Hans-Jürgen und Werner Rentsch. Rentsch Maschinenbau überlebte zwei Weltkriege und die DDR-Zeit und dass, obwohl es in all den Jahren durchaus auch schwere Zeiten gab. Um den gestiegenen Kundenanforderungen auch weiterhin gerecht zu werden, entschied sich das Großröhrsdorfer Traditionsunternehmen für eine generelle Modernisierung. Der Umzug in eine größere Produktionsstätte war unumgänglich. 1996 zog die Firma Rentsch an ihren heutigen Standort im Gewerbegebiet Großröhrsdorf. Tradition verpflichtet, und so stieg Tino Rentsch 2006 nach seinem Maschinenbau- und Meisterstudium und dem Ausscheiden von Hans-Jürgen Rentsch in die Firmenleitung ein. Er ist quasi in das Familienunternehmen reingewachsen und führt das Unternehmen unter neuer Firmierung gemeinsam mit seinem Vater Werner Rentsch nun in der vierten und fünften Familiengeneration.
Seither ist das Unternehmen in seiner Entwicklung nicht stehengeblieben, im Gegenteil es hat sich kontinuierlich weiterentwickelt und konnte 2008 in einen neuen Erweiterungsbau ziehen. Es ist eine Tradition, dass die Straßen im Gewerbegebiet Nord die Namen der ortsansässigen Unternehmen tragen. So wurde im selben Jahr der Einweihung auch die Straße D im Gewerbegebiet in Friedrich-August-Rentsch-Straße umbenannt.
Heute
beschäftigt Rentsch Maschinenbau neun Mitarbeiter und zwei Auszubildende,
allesamt Fachkräfte ihres Handwerks. Es herrscht ein familiärer Umgang, mit
kurzen Wegen und einer flachen Verwaltung. Genau das sind die Eigenschaften,
die es dem Betrieb ermöglichen, flexibel auf kurzfristig Kundenanfragen
reagieren zu können. Doch wie in nahezu jedem guten Handwerksbetrieb mangelt es
auch hier an Fachkräften und man müsse für die Zukunft vorausplanen, denn
irgendwann gehen Mitarbeiter schließlich auch in Rente. Da liegt es nahe, dass
Rentsch Maschinenbau auch ein Ausbildungsbetrieb ist. Um gute Leute nachziehen
zu können, bildet der Betrieb selbst aus und übernimmt seine Azubis gern auch nach
der Lehre. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich unter den ehemaligen
Auszubildenden auch ein Jahrgangsbester befindet.
Das mittelständische
Unternehmen setzt auf gleich zwei Standbeine in der Produktion. Das eine ist
die Entwicklung und Fertigung von Sondermaschinen für die Textil- und
Bandindustrie und dem allgemeinen Maschinebau. Dieses macht allerdings nur noch
einen kleinen Teil der Produktion aus. Das weitaus ertragreichere Standbein ist
die Lohnfertigung. Für ihre Auftraggeber stellen sie aus Stahl und Aluminium
Metallteile in Kleinserie oder Einzelteilfertigung her. Auch Ersatzteile für
die Textilindustrie verlassen die Produktionshallen. Inzwischen stehen zwei
CNC-Bearbeitungszentren und sechs CNC-Drehmaschinen in der rund 860
Quadratmeter großen Produktionshalle. Diese Maschinen sind dank modernster
Steuerungstechnik in der Lage, Werkstücke mit hoher Präzision auch für komplexe
Formen herzustellen. An solche technischen Möglichkeiten war vor 150 Jahren noch
nicht zu denken.
Gefeiert wurde das 150-jährige Firmenjubiläum bereits im Dezember. Im Rahmen dieser
Feierlichkeit verzichtete das Familienunternehmen auf üppige Geschenke und bat
die Gäste um eine kleine Spende. Diese sollen der „Kita Bummiland“ der AWO und
dem Technischen Museum der Bandweberei zugutekommen. Neben zahlreichen
geladenen Gästen der umliegenden Unternehmen und Firmenkunden ließ es sich auch
Bürgermeister Stefan Schneider nicht nehmen und gratulierten den beiden
Unternehmern persönlich.
Stadtverwaltung Großröhrsdorf Rathausplatz 1 01900 Großröhrsdorf