„Lesen macht stark: lesen und digitale Medien“

Zwischen 2014 und 2015 fand unter diesem Motto ein Leseförderungsprojekt für 3- bis 5-Jährige in der Stadtbibliothek statt. Um von dieser Fördermaßnahme profitieren zu können, wurde ein lokales Bündnis zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen dem Verein „Einigkeit“ e.V., der Kita „Erfinderkinder“ und der Stadtbibliothek gebildet. Diese drei Partner vereinbarten - entsprechend ihrer personellen und sachlichen Ressourcen - eine enge Zusammenarbeit.

Ziel des Projektes mit dem Namen „Pippilothek??? Eine Bibliothek wirkt Wunder“ war es, Kinder unabhängig vom sozialen Umfeld an Lesen, Vorlesen und neue Medien heranzuführen. Beim Bilderbuchkino lernten sie die Welt der Bibliothek und deren Möglichkeiten kennen. Dabei wurde ein Bilderbuch als digitales Bildmaterial über einen Beamer für alle während des Vorlesens sichtbar gemacht. Anschließend bastelten die Kinder ihre eigene Maske: Fuchs oder Maus aus der Geschichte.
Während eines weiteren Besuches schwärmten sie auf der Suche nach altersgerechten Büchern in der Bibliothek aus. Mit Hilfe von digitalen TING-Stiften erlebten die 3- bis 5-Jährigen Bilderbücher auf eine neue Art, wobei sie andere Einblicke in die Welt der Bücher erhielten und Erfahrungen mit digitalen Medien sammeln konnten.
Um die vorgelesene Geschichte und deren Botschaft bei den Kindern zu verankern, erhielt jedes Kind zum Abschluss die Bibliotheksfibel „Pippilothek??? Eine Bibliothek wirkt Wunder“ (Kleinformat) sowie Giveaways (Brotdose oder Tasche mit dem Projektlogo) zum Mitnehmen. So gab es einen weiteren Anreiz zur Teilnahme und zum Weitererzählen. Letztendlich sprach dieses Projekt auch Eltern an und vermittelte die Botschaft, dass die Bibliothek als Ort für die Familie erlebbar sein kann.
Längst haben digitale Medien Einzug in die Familien gehalten. Die multimedialen Alleskönner in Form von Tablets können pauschal nicht verteufelt werden und müssen nicht zwangsläufig das gute, alte Vorlesen von Geschichten aus Büchern verdrängen. Der Gebrauch von Medien wird immer individuell geprägt sein und die Vorlieben der Eltern spielen eine bedeutende Rolle, gerade bei den jüngeren Kindern. Im Idealfall nutzen Kinder und Eltern gemeinsam die neuen und „alten“ Medien.
Entscheidend ist doch, wie die Kinder von den Geschichten profitieren und ob sie sich dabei wohlfühlen. Kinder suchen sich meist je nach Stimmung, Lust und Laune ein Medium heraus: ein Buch zum Kuscheln auf dem Schoß, ein Hörspiel zum Einschlafen oder eben auch mal eine App zum Spielen. So hat jedes Medium seine Berechtigung, und die Eltern sind in der Verantwortung, die individuellen Bedürfnisse der Kinder und den altersgerechten Inhalt zu berücksichtigen.
Die digitalen TING-Stifte und zahlreiche Bücher stehen in der Bibliothek zur Ausleihe bereit. So können Eltern, Großeltern, Paten usw. die neuen Medien ausprobieren und entscheiden, ob diese auf dem nächsten Gabentisch liegen könnten. Als eine weitere sehr interessante Option wäre auch ein Bibliotheksbesuch zu empfehlen. Mit einem Bibliotheksausweis eröffnen sich neue Welten.

„Lesen macht stark: Lesen und digitale Medien“ ist ein Projekt des Deutschen Bibliotheksverbands e.V. (dbv) in Kooperation mit der Stiftung Digitale Chancen gefördert von Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen von „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“.
Die drei Bündnispartner vor Ort haben sich entschieden, das Bilderbuchkino auch ohne Fördergelder fortzuführen und weitere Kindergruppen in die Bibliothek einzuladen. Leseförderung – manchmal auch mit digitalen Medien - ist allen Beteiligten sehr wichtig.

Randi Schöne (Stadtbibliothek)
Ute Wirth (Verein „Einigkeit“ e.V.)
Antje Reichelt (Kita „Erfinderkinder“)

Lesen macht stark
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