Am 01.07.1886 öffnete die Großröhrsdorfer Volksbücherei mit 200 Büchern als Grundbestand. Diese ersten Bücher wurden aus der Kirchfahrtsbücherei des Pfarrers Schöpff übernommen, durch einige Einkäufe mit Gemeindemitteln sowie durch Schenkungen erworben.
Drei Anträge (1882, 1884,1886) an den Gemeinderat waren
erforderlich, damit am 01. Juli 1886 eine Volksbücherei eröffnet werden konnte.
Deren Verwaltung lag in den
Händen einer Büchereikommission,
die vom Gemeinderat für jeweils drei Jahre gewählt wurde und aus mindestens
fünf Mitgliedern bestand. In der Kommission sollten der Ortspfarrer, der
Gemeindevorsteher, der Schuldirektor, ein Kirchenvorstandsmitglied, das nicht
Gemeinderatsmitglied war und ein Gemeinderatsmitglied, das nicht zugleich im
Kirchenvorstand saß, zusammenarbeiten. Der erste Vorsitzende wurde Schuldirektor
Haupt.
In dem „Regulativ zur Verwaltung
der Volksbücherei zu Großröhrsdorf“ vom 18.5.1886 heißt es:
Im deutschen Volksbüchereiwesen
war bis 1945 ein Lesegeld zu entrichten. Zwischen 1945 und 2015 stand der gesamte Buchbestand jedem
Bürger unentgeltlich zur Verfügung.
Seit dem 16. Februar 2015 sind Benutzungsgebühren fällig. Dieser Schritt machte
sich erforderlich, um das hohe Niveau der Bibliotheksangebote auch künftig
halten zu können.
Von 1886 bis 1945 wurde die Bücherei
von Lehrern ehrenamtlich betreut. Trotzdem konnte vom Lesegeld allein
die Bücherei nicht unterhalten werden und weitere Mittel waren und sind auch
noch heute erforderlich. Für 2015 betrug der Zuschuss aus dem städtischen
Haushalt 71.000 €. Wenn möglich werden auch Fördermittelanträge gestellt.
Ostern 1937 war die Bücherei in sieben Schränken
untergebracht. Es herrschte akuter Platzmangel. Seit 1968 mit der Einführung
der Freihandausleihe dürfen die Leser selbst die Medien auswählen.
Sieben Umzüge machte die Bibliothek in den 130 Jahren mit:
aus der Praßerschule (1886-1947) in das Agnesheim (1947-1951), dann in die
Brauereistraße 2 (1951-1953), von dort in das Rathaus (1953-1968), danach in
das AOK-Gebäude (1968-1991), dann in die Linde (1991-1995), weiter in die
Kulturfabrik (1. OG Links bis 2009) und im Sommer 2009 auf die rechte Seite im
1. OG). Auf 200 qm können die Nutzer das breite Angebot an Medien nutzen und
alle Mühe hat sich gelohnt.
Anlässlich des 130jährigen Jubiläums wird es folgende
Attraktionen geben:
Stadtverwaltung Großröhrsdorf Rathausplatz 1 01900 Großröhrsdorf