Kleinröhrsdorfer Wegesäule erstrahlt im alten Glanz

Die Restaurierung der Kleinröhrsdorfer Wegesäule ist abgeschlossen. Bereits seit Ende September zeigt sich das steinerne Kleindenkmal am Ortsausgang in Richtung Radeberg, gegenüber von Alma’s Hof, wieder in seiner alten Pracht.

Der Förderverein Kleinröhrsdorf hatte die „Auffrischung“ der historischen Wegesäule angeregt und durch eine Spendenaktion die nötigen Gelder dafür gesammelt.
 
Den Auftrag erteilte der Förderverein letztlich an Mathias Hennig aus Großröhrsdorf. Der 65jährige Restaurator ist im Ehrenamt seit vielen Jahren Leiter des Heimatmuseums in Großröhrsdorf. „Als der Förderverein bei mir anfragte, ob ich diese Aufgabe übernehmen kann, sagte ich gern zu. Ich habe vor gut 15 Jahren die Wegesäule bereits einmal restauriert. Der Erhalt solcher Zeitzeugen in unserer Heimat ist eine sehr wichtige Aufgabe, bei der ich den Förderverein sehr gern unterstütze.“, so Hennig.
 
Und seine Aufgabe war gar nicht so leicht, wie er erklärte: „Moos, Algen und die Witterung hatten der Säule sehr zugesetzt. Auch war einige Feuchtigkeit in den Sandstein gezogen, so dass letztlich die Entfernungsangaben auf dem Stein kaum mehr lesbar waren“.
 
Darum wurde die Wegesäule von ihm in einem ersten Schritt zunächst hydrophobiert, d.h. wasserabweisend gemacht. Als nächstes fertigte Hennig auf einem transparenten Papier eine Pause der alten Schriftzüge an, damit er mit diesem Befund später alles originalgetreu wieder entstehen lassen konnte. Mit weißer Silikatfarbe (der Firma KEIM) ging es dann an die Erneuerung des weißen Anstrichs im oberen Säulenteil. Im letzten Arbeitsschritt brachte er die gestochene Pause an der Säule an und übertrug mittels eines so genannten Kohlebeutels die Konturen der Schrift auf den Stein, die dann mit schwarzer Silikatfarbe und einem Spitzpinsel nachgemalt bzw. ausgefüllt wurden.
 
Ralf Granzow vom Förderverein Kleinröhrsdorf freut sich: „Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Wir danken Herrn Hennig für seine Arbeit. Ich denke, die Wegesäule wird nun wieder die nächsten beiden Jahrzehnte gut lesbar für jeden den Weg weisen“.
 
Dass es in Kleinröhrsdorf einst zwei weitere Wegesäulen gab, wissen die Mitglieder der Arbeitsgruppe Ortschronik zu berichten. Ralf Granzow: „Eine Säule stand am Ortsausgang in Richtung Wallroda. Eine zweite Wegesäule befand sich an der Kreuzung Großröhrsdorfer Straße / Radeberger Straße, also am Ortsausgang Richtung Großröhrsdorf, nicht weit entfernt von der Eisenbahnbrücke. Leider sind diese beiden Wegesäulen heute nicht mehr an Ort und Stelle und wir wissen auch nicht, wo sie hingekommen sind. Für Hinweise zum Verbleib der historischen Säulen ist der Förderverein dankbar.“   (pn)

Restaurator Mathias Hennig bei der Arbeit (Foto: E. Miersch)zoom
Restaurator Mathias Hennig bei der Arbeit (Foto: E. Miersch)
Der restaurierte Schriftzug auf der Wegesäule (Foto: R. Granzow)zoom
Der restaurierte Schriftzug auf der Wegesäule (Foto: R. Granzow)

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